Was ist Herzsport und warum braucht es dafür besondere Rahmenbedingungen?
Herzsport ist ein spezielles Rehasport-Format für Menschen mit einer bestehenden Herzerkrankung. Das Ziel ist, die körperliche Belastbarkeit wieder aufzubauen, Vertrauen in den eigenen Körper zu stärken und Bewegung langfristig im Alltag zu verankern. Die Belastung wird sorgfältig gesteuert, individuell angepasst und mit Raum für Pausen geplant. Um die Sicherheit der Patienten zu erhöhen, ist dafür immer ein Arzt in greifbarer Nähe und führt regelmäßige Visiten durch.
Herzsport ist keine Hochleistungsbewegung. Aber er ist auch keine Schonhaltung. Er ist genau das, was medizinisch sinnvoll ist: zielgerichtete Aktivierung mit Sicherheitsnetz.
Für wen ist Herzsport gedacht?
Herzsport richtet sich an Menschen mit:
koronarer Herzkrankheit (KHK)
Zustand nach Herzinfarkt oder Stent-Implantation
Herzschwäche (Herzinsuffizienz, NYHA I–III)
Rhythmusstörungen (nach medizinischer Abklärung)
Zustand nach Herzoperation (z. B. Bypass, Klappenersatz)
Bluthochdruck mit Organschädigung (nur nach Rücksprache)
Teilnehmen können Patienten, deren Erkrankung stabil ist und deren behandelnde Ärzte gezielte Bewegung mit kontrollierter Belastung empfehlen.
Was passiert im Herzsport?
Herzsport ist ein Gruppentraining mit Fokus auf:
- Ausdauertraining: z. B. leichtes Radfahren, Gehen, Bewegungsspiele
- Koordination und Gleichgewicht
- funktionelle Kräftigungsübungen, angepasst an das kardiovaskuläre System
- Atemübungen und Entspannungstechniken
- Schulung der Eigenwahrnehmung (Belastung, Pausen, Pulsverhalten)
Ein Arzt ist während der Kurseinheiten immer in greifbarer Nähe und führt regelmäßige Visiten durch. Die Belastung wird eng begleitet. Pulsverhalten, Atmung und individuelle Rückmeldung werden in die Trainingssteuerung einbezogen.
Was bringt Herzsport medizinisch und alltagsbezogen?
- Besseres Belastungsempfinden im Alltag
- Reduktion von Angst vor körperlicher Aktivität
- Ökonomisierung des Kreislaufs unter Anstrengung
- Kräftigung der Muskulatur zur Entlastung des Herzens
- mehr Sicherheit in typischen Belastungssituationen
- positiver Einfluss auf Blutdruck, Lipidwerte und Stressreaktionen
- emotionale Stabilisierung durch Bewegung in Gemeinschaft
Herzsport ist Teil moderner Nachsorge und oft ein Einstieg in eine stabilere Lebensweise.
Wie läuft der Einstieg ab?
Herzsport wird ärztlich entweder als Rehasport mit internistischer Indikation oder im Rahmen der kardialen Nachsorge verordnet.
Die Genehmigung erfolgt über die gesetzliche Krankenkasse. Nach der Genehmigung erfolgt bei f+p ein persönliches Gespräch mit unseren Gesundheitsberatern.
Für die Teilnahme ist kein Belastungs-EKG notwendig, da im Vorfeld der Maßnahme in einem persönlichen Termin mit einem Arzt vor Ort geführt wird. Wichtig ist, die eigene Krankenakte über die Herzgeschichte dabei zu haben, denn diese dient zur Einstufung und als Grundlage für die Trainingsplanung.