Depression ist eine Erkrankung, die häufig vorkommt und dennoch bis heute mit vielen Vorurteilen und Unsicherheiten behaftet ist. In Deutschland erlebt etwa jeder fünfte Mensch im Laufe seines Lebens eine depressive Episode. Damit zählt sie zu den großen Volkskrankheiten unserer Zeit. Anders als bei vielen körperlichen Erkrankungen ist ihr Verlauf jedoch nicht immer leicht erkennbar. Depression betrifft nicht nur die Stimmung, sondern prägt das gesamte Erleben, Denken und Handeln. Sie kann das Lebensgefühl über Wochen und Monate verdunkeln und zu einer Belastung werden, die für Außenstehende kaum nachvollziehbar ist.
Die Ursachen sind vielschichtig. Veränderungen in der Botenstoffregulation des Gehirns können ebenso beteiligt sein wie belastende Erfahrungen oder anhaltender Stress. Hinzu kommen bestimmte Denkmuster, die Gefühle von Hoffnungslosigkeit und innerer Erschöpfung verstärken. Dieses Zusammenspiel macht es schwierig, eine klare Grenze zu ziehen zwischen dem, was noch als Reaktion auf das Leben gelten kann, und dem, was bereits Ausdruck einer behandlungsbedürftigen Erkrankung ist. Viele Menschen warten deshalb lange, bevor sie sich Hilfe suchen. Oft, weil sie ihre Symptome nicht richtig deuten können oder weil die Erkrankung nach außen unsichtbar bleibt.
Gerade deshalb ist Aufklärung so entscheidend. Wer versteht, wie Depression entsteht und welche Anzeichen ernst zu nehmen sind, kann frühzeitig aufmerksam werden. Dieses Wissen entlastet Betroffene, hilft Angehörigen im Umgang mit der Erkrankung und trägt dazu bei, den Zugang zu professioneller Unterstützung zu erleichtern. Ein zentrales Ziel besteht darin, deutlich zu machen, dass Depression nichts mit Schwäche oder Versagen zu tun hat, sondern eine ernsthafte, aber gut behandelbare Erkrankung ist.
Einblick in Krankheit und Behandlung
Unser Infoabend in Memmingen greift genau diese Themen auf. Im Vortrag „Depression erkennen und verstehen“ wird erklärt, wie biologische, psychologische und soziale Faktoren zusammenspielen und welche Dynamik daraus entsteht. Dabei geht es nicht nur um die Entstehung und die Symptome, sondern auch um die unterschiedlichen Möglichkeiten der Behandlung. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie professionelle Hilfe den Weg aus einer Depression erleichtern kann. Eine psychosomatische Rehabilitation bietet Betroffenen Zeit, Raum und fachliche Begleitung, um die Krankheit zu bewältigen und neue Stabilität zu entwickeln.
Referentin des Abends ist Dr. Silvia Auth, Fachärztin für psychotherapeutische Medizin und Leiterin der Abteilung Psychosomatik bei f+p. Sie wird die unterschiedlichen Facetten der Erkrankung erläutern und zeigen, weshalb es so wichtig ist, Depression frühzeitig ernst zu nehmen. Die Veranstaltung richtet sich an Menschen, die eigene Symptome besser einordnen möchten, ebenso wie an Angehörige und Interessierte, die verstehen wollen, was eine Depression ausmacht und wie man Betroffene unterstützen kann.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 23. September 2025, von 18 bis 20 Uhr in der f+p Ambulanten Reha Memmingen in der Eichenstraße 35 statt. Die Teilnahme ist kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.