Fortschritt braucht Reize – aber im richtigen Moment

Wer regelmäßig trainiert, möchte sich weiterentwickeln. Mehr Kraft aufbauen, längere Strecken bewältigen oder sich insgesamt belastbarer fühlen. Damit das gelingt, braucht es gezielte Reize. Der Körper verändert sich nicht, wenn alles bleibt wie es ist. Fortschritt entsteht durch neue Herausforderungen. Diese können ganz unterschiedlich aussehen: ein längerer Lauf, ein zusätzlicher Trainingssatz, eine langsamere Bewegungsausführung oder eine Veränderung der Intensität. Doch jede Form der Steigerung ist nur dann sinnvoll, wenn der Körper sie auch verarbeiten kann.

In der Trainingswissenschaft ist längst belegt, dass der Anpassungsprozess nicht während der Belastung stattfindet, sondern in der Zeit danach. Dort entscheidet sich, ob der gesetzte Reiz zu einem Fortschritt führt – oder zu einer Überforderung. Eine aktuelle Studie mit über 5.000 Freizeitläuferinnen und -läufern zeigt eindrücklich, wie sensibel der Körper auf plötzliche Belastungssprünge reagiert. Schon eine einzelne Laufeinheit, die deutlich länger ist als das gewohnte Trainingsniveau der vergangenen Wochen, erhöht das Risiko für Überlastungsverletzungen spürbar. Auch wenn sich diese Ergebnisse auf Ausdauertraining beziehen, gelten vergleichbare Prinzipien für andere Trainingsformen: Der Organismus braucht Zeit zur Anpassung – sonst reagiert er mit Warnsignalen.

Zur Studie: Bernards et al., British Journal of Sports Medicine, 2025

Entwicklung braucht Struktur – und ein Gefühl für Timing

Diese Warnsignale zeigen sich oft nicht als akute Verletzung, sondern entwickeln sich schleichend. Anhaltende Müdigkeit, Reizbarkeit, Schlafprobleme, diffuse Schmerzen oder das Gefühl, trotz Training nicht mehr voranzukommen, sind klassische Hinweise auf eine Überforderung. Wer in solchen Phasen weiter steigert, gerät in einen Zustand chronischer Überlastung, aus dem der Körper sich nur schwer erholt.

Die entscheidende Frage ist daher nicht, ob man steigert – sondern wann. Eine feste Wochenregel reicht dafür nicht aus. Viel wichtiger ist das persönliche Belastungsempfinden über mehrere Einheiten hinweg. Wer sich über einen längeren Zeitraum stabil fühlt, Bewegungen sauber ausführen kann und auch im Alltag erholt bleibt, kann gezielt neue Reize setzen. Dabei muss die Veränderung nicht groß sein. Schon wenige Minuten mehr Belastungszeit, zusätzliche Wiederholungen oder eine geringfügig höhere Intensität können ausreichen, um Fortschritte anzustoßen. Immer vorausgesetzt, der Körper bekommt danach wieder Zeit zur Anpassung.

Nachhaltiger Fortschritt entsteht nicht durch ständige Leistungssteigerung, sondern durch den Wechsel zwischen Belastung und Erholung. Wer mit Plan trainiert, langfristig denkt und auf seinen Körper hört, entwickelt sich beständiger als jemand, der seine Ziele zu hoch steckt und im Training übertreibt. Gesund zu bleiben ist kein Nebenziel, sondern die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung.

Wenn Sie unsicher sind, wie Sie sinnvoll ins Training einsteigen oder Ihre Belastung strukturiert steigern können, dann lassen Sie sich gern unterstützen. Unsere Gesundheitsberater nehmen sich Zeit für Sie und zeigen Ihnen, welche individuellen Möglichkeiten es bei uns für Sie gibt.

Trainieren Sie mit Weitblick. Fordern Sie sich, aber geben Sie sich die Zeit, die Ihr Körper braucht.

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